Chanukkia-Leuchter kommt nach Hesepe

Chanukkia-Leuchter kommt nach Hesepe

Ein Jahr war der silberne Chanukka-Leuchter zu Gast im Gymnasium Bersenbrück. Nun wandert er weiter in die Grundschule Hesepe. In einer Feierstunde überreichte am vergangenen Dienstag die Klasse 6a die Chanukkia zusammen mit einem Gemälde des Künstlers Alexander Ginsburg an die Viertklässler aus Bramsche.

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Falk Kuntze übernahm die Klasse 6a die weitere Gestaltung der Feier. Sie hatte unter der Leitung ihrer Religionslehrerinnen Anne Zech und Judith Wernke ein Rollenspiel einstudiert. Mit großem Einsatz wurde der Makkabäeraufstand von 164 v. Chr. dargestellt, nach dem der zuvor entweihte Jerusalemer Tempel wieder in Besitz genommen werden konnte. Die Menora, der siebenarmige Leuchter, der immer leuchten soll, hatte nur noch für einen Tag kostbares Lampenöl. Doch durch ein Wunder reichte das Öl für acht Tage, die Weihe des heiligen Ortes war erneuert. Dieses Ereignis als Ursprung des jüdischen Lichterfestes Chanukka, das in diesem Jahr ab dem 2. Dezember, zeitlich übereinstimmend mit der christlichen Adventszeit, beginnt, stellt eine Verbindung dar zwischen der siebenarmigen Menora und der Chanukkia.

Und die Menora, die der Osnabrücker Künstler Alexander Ginsburg in leuchtenden Farben gemalt hat, mahnt als Symbol an die Schrecken der „Pogromnacht“ vom 9. November 1938. Auch darauf bezogen sich die Sechstklässler, und die Gäste aus Hesepe lauschten und verstanden.

Ihre Klassenlehrerin Petra Bührmann dankte in ihrem Namen und begrüßte es sehr, dass die Inhalte des Religionsunterrichts durch diese Feierstunde noch einmal so eine Vertiefung erfahren durften. Ihre Klasse hatte in der vergangenen Woche am Projekt „Judentum begreifen“  teilgenommen, und die Klasse 4 freute sich sichtlich, heute in Bersenbrück Inessa Goldman und Marina Brox von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wiederzutreffen, die dieses Projekt leiten. Frau Goldman ist auch Mitinitiatorin der Tradition der jährlichen Leihgabe und ihr Bruder schuf das Gemälde des siebenarmigen Leuchters.

Freundschaft, Begegnung, gegenseitige Wertschätzung, respektvoller Umgang mit einer anderen Religion, Nachdenken, Lernen: Die Schülerinnen und Schüler erlebten eine intensive Stunde. Es wurde greifbar, dass Lernen aus der leidvollen Geschichte der Juden dazu führt, heutigen Antisemitismus als Bedrohung zu empfinden.

 Zum Abschluss sangen die Heseper unter der Leitung von Anne-Kathrin Wellmann das Abschiedslied „Shalom Chaverim“, und ihr kommissarischer Schulleiter Hansjörg Hoppe übereichte den Bersenbrückern zum Dank einen Korb voll Krapfen, die dem klassischen Chanukkagebäck Sufganiot entsprechen. Die Klassensprecher Danny und Josy trugen stolz die beiden Leihgaben hinaus. Sie werden ein Jahr den Eingangsbereich der Grundschule Hesepe schmücken.

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