Kategorie: Schulleben

WABE-Projekt: Wir stellen Käse her!

WABE-Projekt: Wir stellen Käse her!

Heute gab es für die Klasse 3 erneut ein spannendes Projekt im WABE -Zentrum.

Wie immer, wenn man mit Lebensmitteln arbeitet, wurden zuerst gründlich die Hände gewaschen. In 1,4 l pasteurisierte warme Kuhmilch wurde Lab von Kälbern hinzugefügt. Nachdem es kurz verrührt wurde, brauchte die Milch etwas Ruhe. Josefine, unsere Projektleiterin nutzte die Zeit für ein Rate-Quiz. Kleine Käsestückchen durften begutachtet, berochen und schließlich probiert werden. Danach musste man versuchen, den Käse der Kuh, dem Schaf oder der Ziege zuzuordnen.

Doch dann machten wir uns wieder an den Käse. Zuerst wurde er in viele kleine Stückchen geschnitten und fleißig gerührt. Die sich absetzende Molke konnte dann jeder probieren. Sie schmeckte nach etwas süßlicher, verwässerter Milch.

Danach wurde die schon recht feste Masse mit einer löchrigen Schöpfkelle abgefischt und in eine runde, siebförmige Käseform gegossen. Nun musste jeder eine Viertelstunde lang seinen Käse mit einem Stampfer auspressen, um ein möglichst festes Käsestückchen zu erhalten. Schließlich wurden alle von den Kindern hergestellten Rundkäsestückchen gesalzen und zum Trocknen aufgeschichtet.

Jetzt hieß es, alles aufzuräumen!

Wir nutzten die Zeit für einen kleinen Spaziergang zum Kartoffelacker. Unsere vor ca. 2 Monaten gepflanzten Kartoffeln waren ca. 30 cm aus der Erde gewachsen. Sie sahen gut aus, brauchten aber eigentlich dringend Regen. Und wir fanden den Kartoffelkäfer. Überall saßen kleine Käfer auf den Blättern. Da gab es dringenden Handlungsbedarf!

Zurück im WABE-Zentrum wartete unser Käse schon, angerichtet mit Brot, auf den Verzehr. Alle probierten sowohl den gesalzenen als auch ungesalzenen Käse und die Meinungen über den Geschmack fielen doch recht unterschiedlich aus. Doch Einigkeit herrschte über dieses Projekt: Einfach klasse!

Ein großes Dankeschön ging an die Projektleiterin Josefine.

Bestimmt wird alles gut – eine Lektüre in Klasse 4

Bestimmt wird alles gut – eine Lektüre in Klasse 4

Die Klasse 4 der Grundschule hat mit großem Interesse das Buch „Bestimmt wird alles gut“ von Kirsten Boie gelesen. Es handelt sich um die wahre Geschichte des syrischen Mädchens Rahaf, die in der syrischen Stadt Homs gelebt hat, bevor der Krieg ihre Familie zur Flucht zwang. Die Schriftstellerin Boie hat genau recherchiert und viele Interviews geführt, bevor sie die Geschichte zu einem Buch verarbeitet hat. Es beginnt mit dem Alltag eines 10jährigen Mädchens, das mit der Cousine spielt und mit der Großfamilie eine beschützte Kindheit erlebt. Als jedoch der Krieg ausbricht, verändert sich das Leben schlagartig. Die Mädchen und Jungen der Klasse 4 haben den ersten Zugang zu diesem Buch über die Illustrationen von Jan Birck gewonnen. Kirsten Boie ist eine geniale Schriftstellerin, der es immer wieder gelingt, mit klarer kindgerechter Sprache Gefühle zu schildern und auch bei den Leser zu erzeugen. Aber dementsprechend congenial sind die Illustrationen von Jan Birck. Der Schrecken des Krieges zeichnet er aus der Sicht eines auf der Straße spielenden Kindes. Die Mädchen und Jungen der Klasse 4 haben ein großes Bedürfnis, über ihre Eindrücke beim Betrachten der Bilder zu sprechen.

Mit der Dokumentenkamera haben wir die Illustrationen zur Interpretation vergrößert. Das Schicksal der flüchtenden Familie wird aus ungewohnter Perspektive sichtbar. Scheinbar friedlich schwimmen Fische unter dem Schiff, während an Deck sich eine Tragödie abspielt. Den Flüchtlingen wird von den Schleusern alles genommen. Das Mädchen Rahaf hat nicht einmal mehr eine Jacke. Den Verlust ihrer geliebten Puppe nimmt sie tapfer hin. “Naja, eigentlich hat eine Puppe ja auch kein richtiges Leben“, sagt sie sich.

Fremd zu sein in einem fremden Land, das wird sichtbar in den Farben der Bilder, erst sind alle Personen grau. Am Ende deuten zarte Farben darauf hin, dass Menschen vertrauter geworden sind. Das Leben als Flüchtling in Deutschland wird zunehmend bunt, als Rahaf in der Schulklasse eine Freundin findet.

Als Rahafs Familie in Deutschland ankommt, finden sie zunächst einen Platz in einem Erstaufnahmelager. Die Heseper Mädchen und Jungen sind sehr verblüfft, dass ein Teil der Geschichte wahrscheinlich bei uns in Hesepe in der LAB spielt. Mittlerweile sind Rahaf und ihr Bruder Hussein ihnen schon so ans Herz gewachsen, dass Frau Wellmann mehrmals gefragt wird, ob man die Beiden nicht kennenlernen könnte. Rahaf und Hussein müssten inzwischen schon 20 Jahre alt sein, aber vielleicht sehen wir ja in Zukunft etwas von Rahaf und Hussein in den Kindern, die mit ihren Familien jeden Tag die Heseper Hauptstraße zwischen Bahnhof, LAB und NP-Markt entlang gehen.

Frau Wellmann erlebt ihre Klasse wieder einmal als sehr empathisch und verständnisvoll. Am Ende der Woche schreiben die Kinder ein kleines Feedback. Allen haben die Bilder sehr gut gefallen. Auf den letzten Seiten des Buches befindet sich ein kleines Deutsch-Arabisch-Lexikon. Alle können jetzt ein paar arabische Floskeln, sich vorstellen und bis 10 zählen. Integration ist keine Einbahnstraße. Jede Seite des Buches „Bestimmt wird alles gut“ ist zur Hälfte arabisch geschrieben, ein interessanter Effekt, der einem diese Sprache näher bringt.

Und als dann direkt im Anschluss an die Lektüre ein Flüchtlingsmädchen aus der Ukraine in die Klasse kam, erkannten alle die Parallelen zu der Geschichte. Jetzt waren wir sensibilisiert und auch gut vorbereitet, das neue Mädchen in unsere Gemeinschaft aufzunehmen.

Hier sind noch ein paar Feedbacks der Klasse 4 nach der Lektüre von „Bestimmt wird alles gut“ von Kirsten Boie.

Fast alle fanden das Buch sehr gut, Erik und Damian meinten, dass es ruhig länger sein dürfte, weil sie lesen lieben. Yusa zum Beispiel fand es spannend, Zoe, Hanna und Jonas G. finden es besonders gut, dass Rahaf eine Freundin in Deutschland findet. David, Timo, Leon S. gefällt es nicht, dass die Schleuser gemein sind, vom Krieg ganz zu schweigen. Joel findet das Buch gut, weil es zur aktuellen Zeit passt. Die Bilder und den Arabischlehrgang fanden alle gut. Leandro findet es interessant, dass man an den Farben des Bildes am Ende erkennt, dass Rahafs Familie sich respektiert fühlt. Dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, macht das Buch so besonders, finden Lennox und Leandro. Jasper findet es einfach cool.

Die Klasse 4 der Grundschule Hesepe empfiehlt das Buch für Klasse 3 und 4

Klassenfahrt der Klasse 3 – 2022

Klassenfahrt der Klasse 3 – 2022

Vom 01. Juni – 03. Juni 2022

Bei bedecktem Wetter, aber mit richtig guter Laune und mit etwas gemischten Gefühlen ging es auf große Fahrt zur Jugendherberge Damme.

In Damme angekommen, ging es gleich auf den riesigen Wald-Abenteuer-Spielplatz. Dort gab es für jeden etwas auszuprobieren.

Eine große Herausforderung war dann die Mensa. Gemeinsam mit fast 180 Kindern musste jeder seinen Platz finden, das reichliche Essensangebot sortieren und schließlich den Tisch abräumen und sauber verlassen. Selbstbedienung inklusive!

Lisa und Lena, zwei „Teamer“, starteten dann mit dem gebuchten Programm: „Das bewegte Klassenzimmer!“ Anderthalb Tage hatten die beiden immer wieder neue Ideen und Spiele auf Lager. So verging die Zeit wie im Fluge.

Aber auch in den eigenen Zimmern innerhalb der Jugendherberge gab es reichlich zu spielen.

Am Donnerstag, dem 2. Tag, gab es dann noch eine kleine Besonderheit zu erleben. Eine Fledermaus, die aus Versehen in einen Eimer mit Kleister gefallen war, konnte beobachtet werden. Jemand von der Fledermaus-Rettungsstation hat das arme Tier stundenlang gesäubert und inzwischen geht es ihm wieder gut.

Am letzten gemeinsamen Abend startete im Gruppenraum 1 die große Klassenparty mit Karaoke-Einlagen. Bei wildem Tanz und lautem Lachen gab es dann noch eine weitere Überraschung. Plötzlich war Herr Hoppe, der Schulleiter, zu Besuch da. Als Mitbringsel gab es bunte Getränke und Süßes. Oh, welche Freude!!!

Hu, hu, hu ! Dann startete die Nachtwanderung um den Bergsee herum. Hörte da nicht jemand Wolfsgeheul? Oder waren es die Geister der gehängten Räuber vom Mordkuhlenberg, die noch bis heute in den Dammer Bergen ihr Unwesen treiben sollen?

 

Todmüde fielen schließlich alle ins Bett und am letzten Tag mussten sogar Kinder geweckt werden, um noch am Frühstück teilnehmen zu können. Doch dann hieß es einzupacken, aufzuräumen und sauber zu machen. Oje!!!

Schließlich hieß es Abschied zu nehmen. Und alle waren sich einig:

„Damme ist ne schöne Stadt, die auch eine Jugendherberge hat.
Die Jugendherberge ohne Gag, die haben sie im Wald versteckt!

Die Busfahrerin von der Firma Beckermann brachte uns alle gut gelaunt, etwas übermüdet und voller schöner, neuer Erlebnisse zur Heseper Grundschule zurück.

Und da gab es kein Halten mehr. Großer Jubel!!!

Und natürlich ertönte unser Lieblingslied:

„Wo? Wo? Wo? Wo ist meine Mama?
Wo? Wo? Wo? Hast du sie gesehen ?“…

 

Geschafft!!!! 

 

Loni lacht – Glücksmomente sammeln in Klasse 2a

Loni lacht – Glücksmomente sammeln in Klasse 2a

Als wir über unsere Freundschaftsschule gesprochen haben, erzählten wir auch darüber, was alles zu einer schönen Schulgemeinschaft beitragen kann. Dabei überlegten wir, was uns eigentlich glücklich macht und welche Glücksmomente wir tagtäglich erleben. Und dann lernten wir auch noch den kleinen Glückspumpf Loni kennen. Loni hat uns ganz begeistert und fasziniert. Und wir sind nun alle Glücksgeschichten- und Glückspunktesammler.

Das Bilderbuch “Loni lacht“ geschrieben von Karin Freyn ist eine Geschichte über den Glückspumpf Loni.
Loni erlebt einen ganzen Tag voll alltäglichem Glück und lernt dabei auch, dass er selbst zu glücklichen Momenten beitragen kann. So hat am Ende der Geschichte auch der Leser oder die Leserin die Möglichkeit das eigene Glück zu sehen, zu erleben und es weiterzuverschenken.

Tuchmacherlauf 2022

Tuchmacherlauf 2022

Am Freitag, dem 27.05.2022, lud die Stadt Bramsche alle interessierten Schülerinnen und Schüler zum 2. Tuchmacherlauf im Rahmen des Stadtfestes ein.

Nora, Marie und Lotta aus der dritten Klasse waren für die Grundschule Hesepe am Start und wurden von zahlreichen Zuschauern an der 1,5km langen Strecke jubelnd angefeuert.

So erreichten die drei in einer ausgezeichneten Zeit, vor allem aber strahlend über die tolle Goldmedaille, das Ziel.

Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei, waren sich die drei einig.

Es war ein tolles Event mit vielen vielen Zuschauern und die LehrerInnen sind sich schon einig, im nächsten Jahr mit vielen Kindern wiederzukommen.

 

Sportabzeichenverleihung

Sportabzeichenverleihung

Am Sonntag, den 15.05.2022, lud unser Sportverein alle Teilnehmer des Sportabzeichens zur Verleihung in unsere Mensa ein. Bei Kaffee, Kuchen und frischen Getränken wurden die Leistungen der Erwachsenen, vor allem aber auch der Kinder unserer Schule gewürdigt.

Bald ist es schon wieder so weit, denn am Freitag, dem 08. Juli, haben wir wieder unser gemeinsames Sportfest von Schule und SV Hesepe-Sögeln geplant.

Dann wird wieder um die Wette gelaufen, geworfen und gesprungen, so dass wieder viele Kinder ihre Prüfung für das Sportabzeichen ablegen und gleichzeitig an den Bundesjugendspielen teilnehmen können.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals und schon im Voraus an alle Beteiligten des Sportvereins, allen voran an Thomas Derks, den Vorsitzenden, für die super Koordination, und an Nanette Wolf und Carmen Derks für die Vorbereitung und Auswertung durch die gesamte Sportabzeichenabteilung.

Känguru der Mathematik 2022

Känguru der Mathematik 2022

Seit vielen Jahren nimmt die Grundschule Hesepe an dem Mathematikwettbewerb „Känguru e. V .“ teil. Der Känguru-Wettbewerb wird wesentlich vom Institut für Mathematik der Humboldt-Universität zu Berlin unterstützt, ebenso durch unsere Landesschulverwaltung.

18 Kinder der Klassen 3 und 4 wagten sich an die Aufgaben, bei denen man manchmal „um die Ecke denken“ können muss.

Traditionell fand der Wettkampf am 3. Donnerstag im März statt. Und alle bemühten sich ihr Bestes zu geben.

Schulsieger und damit Gewinner des Känguru-2022-T-Shirts wurde Leandro aus der Klasse 4. Glückwunsch!

Doch auch Rajana, Nora, Alexander und Michel aus Kl. 3 konnten aufgrund ihrer hohen Punktzahl zusätzlich zum Zauberwürfel Ehrenpreise ergattern. Der Schulleiter Herr Hoppe und Frau Bührmann als Organisatorin des Wettbewerbes freuten sich gemeinsam mit den Kindern über die guten Ergebnisse!

Klasse 3 im WABE-Zentrum in Haste – Kartoffel-Projekt Teil 1

Klasse 3 im WABE-Zentrum in Haste – Kartoffel-Projekt Teil 1

Heute besuchte die Klasse 3 der Grundschule Hesepe das WABE -Zentrum der Hochschule Osnabrück in Haste.

„Wenn coole Kinder was unternehmen, dann scheint die Sonne!“, meinte Rajana. Und so war es auch.

Doch zuerst gab es im Schulungszentrum viel Wissenswertes zur Kartoffel.  In 3 Gruppen erarbeiteten die Kinder die Herkunft, die Sortenvielfalt und das Aussehen der Pflanze. Gruppe 2 stellte den Aufbau der Pflanze dar.

Begriffe wie Mutterknolle oder Fruchtstand wurden von den Kindern noch einmal für alle erklärt und was eine Pflanze zum Wachsen unbedingt benötigt.

Die 3. Gruppe stellte nun den Jahreslauf einer Kartoffelpflanze vor. Welche Stationen durchläuft die Knolle bis sie zum Verzehr auf den Tisch kommt.

16 unterschiedliche Kartoffelgerichte konnten die Drittklässler aus dem Stehgreif aufsagen. Das beeindruckte das Team bestehend aus Regina, Elke und Meike doch sehr!

Nach der Frühstückspause ging es nun endlich mit Pflanzgut, Zollstock und Schaufeln auf den Acker. Die 10. Reihe war nur für Hesepe vorbereitet. Und mit Feuereifer starteten die Schüler nun ihre Mutterknollen mit einem Abstand von 25 cm in die Erde zu bringen! Welch Erlebnis!

Und dann entdeckten die Kinder auf dem Feld noch Feuersteine, in allen Größen und Farben. Alle Hosentaschen wurden gefüllt.

Nach dem abschließenden gemeinsamen Anhäufeln des Pflanzgutes ging es zurück zum WABE-Haus. Nach dem Aufräumen und Händewaschen kehrte die Klasse 3 glücklich und „steinreich“ nach Hesepe zurück.

Wahl zum Projekt „Courage zeigen – Demokratie leben“ – Klasse 2a

Wahl zum Projekt „Courage zeigen – Demokratie leben“ – Klasse 2a

Unsere Schule hat sich im Frühling 2022 entschlossen, eine Aufnahme in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zu beantragen. Für die Aufnahme müssen mindestens 70% der Schulgemeinschaft in einer demokratischen Wahl zustimmen. Kindgerecht wurde die Selbstverpflichtung mit allen besprochen und dann gewählt. 

Die gesamte Klasse 2a ist sich sicher: “Ja wir wollen eine Freundschaftsschule sein und werden.“

„Wir sind Kinder, alle Kinder einer Welt und wir wollen alle glücklich sein! Laden dich doch jetzt ein, lass die Sonne in dein Herz hinein.“ (V. Rosin)

Unser Buchprojekt „Welche Farbe hat die Freundschaft?“ hat uns sehr begeistert und uns dazu angeregt ein eigenes kleines Fingertheaterstück zum Thema Freundschaft auszudenken.

Friedensgebet am Heseper Ehrenmal – Viertklässler setzen ein Zeichen der Erinnerung

Friedensgebet am Heseper Ehrenmal – Viertklässler setzen ein Zeichen der Erinnerung

Europa hat im letzten Jahrhundert zwei große Kriege erlebt, die Namen der gefallenen Heseper und Sögelner Soldaten sind in die Findlinge des Heseper Ehrenmales am Dinglingsweg graviert.

Die Mädchen und Jungen der vierten Klasse von Frau Wellmann sind seit Beginn der kriegerischen Handlungen in der Ukraine voller Sorge. Die Bilder in den Medien, die Situation der Ukrainer, die Flüchtlingsströme, die Zahlen der Opfer auf beiden Seiten, all das wird fast täglich in der Schule thematisiert, einige Kinder haben Angst, dass der Krieg auch bei uns ausbrechen könnte. Wir sind in Friedenszeiten geboren, wir sehen jetzt, was für ein kostbares Gut unser Frieden ist. Wir leben in Frieden und wir wollen ein Zeichen setzen, wie wichtig uns der Friede ist.

Am Donnerstag, den 24.03. ist die Klasse 4 in der Morgenfrische losgewandert, durch unseren „Schulwald“, am ehemaligen Heseper „Freibad“ entlang, durch ein Auenwäldchen, begleitet von einem Rudel neugieriger Rehe. Im Gepäck hatten wir jede Menge Blumen aus den Gärten der Kinder. Der Weg war wunderschön, besondere Blumen blühten bereits im lichten Wald: gelbe Schlüsselblumen, blaues und pinkes Lungenkraut, Buschwindröschen und Scharbockskraut. Natürlich haben wir gut aufgepasst, dass wir die seltenen Blumen nicht zertreten haben. Unter der B68 haben wir einen Tunnel entdeckt, außerdem ein geheimnisvolles zerfallenes Häuschen mitten im Wald, was auf den ersten Blick wie ein Bunker aus dem Krieg aussah. Wir haben alle bedauert, dass einige Mitschülerinnen und Mitschüler zu Hause in Quarantäne sind und nicht dabei sein können.

Der Krieg in unseren Tagen ist auch der Grund, warum wir diese Wanderung unternehmen. Unser Ziel ist das Heseper Ehrenmal, wo in zwei großen Steinkreisen die Namen der gefallenen Soldaten aus den beiden Weltkriegen zu lesen sind. Wir wollen, dass die Namen dieser Menschen nicht in Vergessenheit geraten. Und wir wollen nicht vergessen, wie unendlich traurig es war und ist, dass in den Kriegen so viele Menschen umgekommen sind. Die Klasse 4 ist gekommen, um die Namen der Jungen und Männer laut zu lesen, sich zu merken und ihrer zu gedenken. Jeder der Namen steht für eine Heseper Familie, die um den Toten trauern musste und vielleicht bis heute trauert.

Hanna und Jonas aus unserer Klasse wissen genau, wo der Stein mit dem Namen ihres Ururgroßvaters ist. Ihr Uropa, der bei ihnen lebt, hat unserer Klasse erzählt, dass er 10 Jahre alt war, als er die Nachricht bekam, dass ein Vater gefallen sei. Wie schrecklich so ein Krieg ist, ist für alle unmittelbar klar.

WIR WOLLEN KEINEN KRIEG!

WIR BETEN DAFÜR, DASS DER KRIEG IN DER UKRAINE AUFHÖRT!

Einige Kinder tragen ihre selbst getexteten Gebete vor. Alle hören still und betroffen zu.

Außerdem werden zwei Lieder gesungen.

Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär.“

„Halte zu mir, guter Gott, heut den ganzen Tag. Halt die Hände über mich, was auch kommen mag.“

Dazu haben wir eine neue Strophe gedichtet:

„So viel Krieg und so viel Schmerz, Flucht vom Heimatland,

wir sind alle Gottes Kinder, öffnen Herz und Hand.

Halte zu uns, guter Gott, heut den ganzen Tag.

Halt die Hände über uns, was auch kommen mag.“


Der letzte Teil unseres Friedensgebetes ist der Wichtigste. Wir sind über die ganze Anlage des Ehrenmals gegangen und haben, jeder für sich, die Namen der Toten laut vorgelesen. Außerdem haben wir unsere mitgebrachten Blumen auf die Gedenksteine gelegt. Es war sehr beeindruckend, wie ernst und besonnen die Mädchen und Jungen durch die Steinkreise gegangen sind. Viele entdeckten Namen, die ihnen bekannt vorkamen: Heseper und Sögelner Familiennamen.

Letztlich sind wir viel länger beim Ehrenmal geblieben, als gedacht, weil es so viel zu lesen und zu besprechen gab. Herr Hoppe und Frau Wellmann hatten den Eindruck, dass es den Kindern auch ein echtes Anliegen war, durch das Schmücken der Steine ein Zeichen für ihr Mitgefühl zu setzen. Und ein Symbol für den Wunsch nach einem Frieden, wo jedes Menschenleben geachtet wird.

Auch der große Stein mit der Aufschrift: „Für unsere Vermissten“ wurde mit Blumen geschmückt.

Als wir das Ehrenmal verlassen haben, erzählte Hanna, dass der Stein mit dem Namen ihres Ururgroßvaters jetzt mit Blumen übersät ist: Rudolf Winkler, sein Name soll nicht vergessen werden.

Für die Klasse 4

Anne-Kathrin Wellmann

Friedensgebete der Klasse 4

 

 
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