An unserem Bach mit dem Grashüpferlabor
Am 22.03.2023 fand der internationale Tag des Wassers statt. Seit vielen Jahren ist der Verein zur Revitalisierung der Haseauen aktiv. Unsere Schule bekam zum dritten Mal einen Besuch vom rollenden Umweltlabor Grashüpfer. Das ist ein Bulli, der zu einem Labor umgebaut wurde und nun Schulklassen oder Gruppen dazu dient, vor Ort Untersuchungen durchzuführen und zu forschen. Die Lehrerinnen der ersten und zweiten Klasse haben sehr dankbar den Besuch des Grashüpfers angenommen. Am letzten Schultag vor den Osterferien rollte das Grashüpfermobil auf den Parkplatz direkt gegenüber der Bushaltestelle. An dieser Stelle befindet sich ein Graben, der unscheinbar am Fuße der Böschung zur Bundesstraße entlangführt. Dieser Graben heißt Vogelpohlsgraben und er ist durch den Straßenbau geformt, aber tatsächlich ist es ein lebendiger Bach mit klarem Wasser. Der Vogelpohlsgraben entspringt im Gehn und fließt in die Ueffelner Aue und später in die Hase. Leider fällt er im Sommer meist trocken.
Der Biologe Alexander Müller vom Haseauenverein lud unsere Erst- und Zweitklässler ein, sich intensiv mit unserem Bach zu beschäftigen. Er erzählte den Kindern, wie wertvoll unser Wasser ist und wie gefährdet. Dann durften wir in kleinen Gruppen mit Keschern, Schöpfgläsern und Pinzetten bewaffnet den Vogelpohlsgraben nach Lebewesen zu untersuchen. Die Kinder waren Feuer und Flamme. Es war gar nicht so einfach, am steilen Ufer Halt zu finden. Das Wasser war sehr kalt und es schien noch nicht viel Leben im Bach zu sein. Das täuschte aber! Sehr behutsam wurden die Funde untersucht. Im Grashüpfer-Labor konnten wir unter dem Mikroskop erkennen, was für faszinierende Kreaturen in den Bechern gelandet waren. Einen Steinkriecher mit sehr vielen Beinchen, Flussflohkrebse, verschiedene Käferlarven, Froschlaich, Regenwürmer, Schnecken. Wir mussten sehr lachen, als die Schnecke ihre Fühler ausgefahren hat. Es war etwas gruselig mitanzusehen, wie die Käferlarven den Froschlaich angeknabbert haben. Der Biologe blieb gelassen. „In der Natur gibt es nichts Ekliges“, meinte er und diese Haltung hat den Kindern imponiert.
Frau Wellmann war wieder sehr stolz auf ihre Klasse. Alle arbeiteten rücksichtsvoll Hand in Hand und forschten mit Feuereifer. Niemand klagte, auch wenn ein paar Strümpfe nass geworden waren. Eine tolle Aktion, danke lieber Haseauenverein für dieses Erlebnis.